The Newman Arms, 23 Rathbone Street, W1T 1NG
Das kleine traditionsreiche Pub zählt zu den empfehlenswertesten in London und wird völlig zu recht für seine Erbsengerichte gerühmt. Es gibt Kneipenkritiker, die es als die Nummer 1 der 50 besten Pubs in London werten, und selbst wenn es nur die Nummer 5 wäre, sollte kein Kneipengänger diese Stätte der bierkulturellen Hochkultur auslassen. Es gibt viele namhafte und historisch auffällig gewordene Personen, die das Newman Arms gerne aufsuchten. Der große Premier (und alkoholische Getränke präferierende) Winston Churchill zum Beispiel. Zu den Kunden in den 1930er Jahren gehörten viele Autoren, die stundenlang über ihren Gläsern brüteten und dabei die Kneipenatmosphäre aufsogen. Und wie – jedenfalls nutzte sie George Orwell (eigentlich Eric Blair) als Stimulanz für eine Kneipenszene im Viertel der Unterklasse, der „Proles“, in seinem Meisterwerk 1984.
The Grenadier, 18 Wilton Row, SW1X 7NR
Das von Bäumen „eingefriedete“, in einer heimeligen Sackgasse gelegene spätgeorgianische Cottage stammt aus dem Jahr 1720 und diente zunächst dem Foot Guards Regiment. Es wird umweht vom Ruhm, einst sowohl als inoffizielle Offiziersmesse des Regiments des Duke of Wellington sowie als Anlaufpunkt des umtriebigen Königs George IV. fungiert zu haben. Die Pub-Saga erzählt, dass eines Tages ein junger Grenadier beim unter Soldaten üblichen Kartenspiel mit gezinkten Karten erwischt wurde. Seine Kameraden erboste das so sehr, dass sie ihn zur Strafe die Treppe herunterstießen und zu Tode prügelten. Seitdem spukt es angeblich hin und wieder hinter und unter der Theke. Spezialität des Hauses: eine frisch gemixte Bloody Mary.
Ye Olde Mitre, 1 Ely Place, EC1N 6SJ
Die Geschichte der Taverne Ye Olde Mitre beginnt um 1546. Heute gehört das Pub zwar der Londoner Brauerei Fuller’s; die seit Längerem von den so engagierten wie liebenswürdigen Wirtsleuten Scotty und Kathy geführte Kneipe offeriert dennoch – und den Jahreszeiten angepasst – eine Fülle stetig wechselnder guest ales aus allen Teilen des Landes. Die Fässer werden von Scotty nach allen Regeln exzellenter Wirtskunst im Keller angemessen kühl gelagert und gepflegt. Real ales sind lebende Biere, die nach der Öffnung eines Fasses bestenfalls fünf Tage ihre Frische bewahren. Ihre Behandlung ist eine Wissenschaft für sich und im Mitre kann man absolut sicher sein, dass das ausgeschenkte Bier genauso mundet, wie von den Brauern vorgesehen.
The Royal Oak, 44 Tabard Street, SE1 4JU
Die Eckkneipe, wie sie im Buche steht, gehörte immer zu Brauereien, seit 1997 zur mittelständischen und preisgekrönten Harvey’s Brewery. Unter dem kenntnisreichen und gastfreundlichen Wirt Frank Taylor hat sie sich in der jüngeren Vergangenheit zu einem von Londoner Ale- und Kneipenliebhabern hochgeschätzten local entwickelt. Und zwar nicht zuletzt, weil die verschiedenen Biersorten der seit 1790 im südenglischen Lewes ansässigen Brauerei eine Sünde wert sind. Verhungern muss auch niemand; offeriert wird typisches pub food. Der so schlicht wie einladend helle Pub mit der klassischen Abtrennung von main und lounge bar ist ein exzellenter Treffpunkt. Es gibt zumal keine die Gespräche störende Musikbeschallung.