Für Fußball-Fans: Auf Stadion-Tour durch London

Geht es um Fußball, genießt London international einen Ausnahmestatus: Denn nirgendwo sonst auf der Welt ist die Dichte an hochkarätigen Fußballvereinen so hoch wie hier. Fast 20 Teams sind in der britischen Hauptstadt beheimatet, die Hälfte davon spielt in den beiden höchsten englischen Fußball-Ligen.Immer mit dabei – eine große Portion Tradition, Rivalität und Derby-Stimmung. Immerhin spielen allein sechs Mannschaften gemeinsam in der Premiere League. Für Fußball-Fans lohnt es sich also auf jeden Fall, neben dem üblichen Sightseeing ausreichend Zeit für eine Tour durch die Stadien der Stadt einzuplanen.

Fußballvereine von Weltformat

Wer in der laufenden Champions League-Saison gerne Spitzenfußball aus London sehen möchte, hat keine sonderlich große Auswahl: Von den englischen Vertretern in der Liga der besten europäischen Fußballmannschaften kommt nur der FC Chelsea aus London – dem zugleich als letztem Londoner Club gelang, sich in die Liste der Sieger einzutragen. Auf internationalem Niveau hatten in der Geschichte der Champions League deutlich häufiger die Rivalen aus der „Provinz“ Erfolg (wie zuletzt der FC Liverpool).

Deutlich bessere Chancen haben Fans hingegen, in der Hauptstadt Premiere League-Fußball zu erleben. Sechs von insgesamt 20 Mannschaften treten aktuell in der höchsten englischen Spielklasse an, entsprechend häufig ist auch Derby-Stimmung angesagt. Mit dem FC Arsenal, dem FC Chelsea und den Tottenham Hotspurs zählen dabei gleich drei zum erweiterten alljährlichen Favoritenkreis um die Meisterschaft.Dazu kommen drei weitere Teams, die in der zweithöchsten Liga spielen. Die Football League ist übrigens die ältere der beiden Ligen: Die Premiere League besteht erst seit 1992, der Vorläufer der English Football League (die erst seit 2016 so genannt wird) läuft bereits seit 1888. Zu dem Zeitpunkt existierten die meisten Londoner Fußballvereine schon, nur West Ham United, Crystal Palace, Charlton Athletic, der FC Chelsea und ganz knapp der Brentford FC wurden nach der Aufnahme des Ligabetriebs gegründet. Entsprechend groß ist das Traditionsbewusstsein bei allen Londoner Vereinen, wovon sich Fans und Interessierte nicht nur in den Stadien, sondern in vielen Fällen in den dazugehörigen Museen überzeugen können. Es gibt also viel zu sehen und zu erleben, nicht nur für eingefleischte Fußball-Fans. So viel, dass die Stadion-Tour am besten auf mehrere Tage ausgedehnt wird, um alle Eindrücke in Ruhe genießen zu können. Immerhin liegen die Stadien der zahlreichen Vereine über das gesamte Stadtgebiet verteilt – und mit einem ausreichenden Polster bleibt genug Zeit, auch einmal einen Blick abseits der Londoner Fußball-Welt zu riskieren.

Ein Name für die Fußballgeschichte: Das Wembley Stadion

Das größte Stadion des Vereinten Königreichs und das zweitgrößte Europas! Ohne Frage zählt es zu den berühmtesten Stadien der Welt, denn hier wurde schon mehrfach Fußballgeschichte geschrieben – aus Sicht deutscher Fußball-Fans sicher nicht immer eine erfreuliche. Das gilt übrigens in gleicher Weise für die Londoner Vereine. Zur Eröffnung von Old Wembley im April 1923 trat West Ham United im FA Cup-Finale gegen die Bolton Wanderers an und musste sich am Ende geschlagen geben.

Das Wembley Stadion ist in seinem fast 100jährigen Bestehen zu einer legendären Spielstätte geworden, die viele ebenso legendäre Spiele gesehen hat und die sich seit 2007 in einem sehr viel moderneren Gewand präsentiert. An die unverwechselbaren Twin Towers, die der ersten Version des Stadions seinen Spitznamen einbrachten, erinnert seit dem Neubau äußerlich nichts mehr. 

Von seiner Bedeutung hat das Stadion aber nichts verloren: Wie sein Vorgänger ist es der Austragungsort für die Heimspiele der englischen Nationalmannschaft, es beherbergte ebenfalls Olympische Spiele und ist weiterhin ein Dreh- und Angelpunkt im sportlichen wie kulturellen Lebens der Hauptstadt. Besucher*innen können sich davon einen eigenen Eindruck verschaffen, denn die Stadion-Tour erlaubt den Blick in viele Bereiche, darunter

  • der Spielertunnel
  • der Presseraum
  • die Umkleidekabine der englischen Nationalmannschaft
  • der Trophäenraum sowie
  • die Königsloge.

Noch mehr Informationen und Anschauungsmaterial bietet darüber hinaus das Museum, dessen Besuch ebenfalls in der Tour enthalten ist.

Unterwegs im Norden Londons

Eine Rundreise zu den Stadien der Londoner Clubs lässt sich am besten nach einzelnen Gebieten aufteilen. Im Norden der Stadt warten dabei nicht nur zwei der prominentesten Vereine, sondern zugleich eine der erbittertsten Rivalitäten der Stadt.

Emirates Stadium, FC Arsenal

Die Heimstätte des FC Arsenal ist ähnlich wie das heutige Wembley Stadion ein relativ neuer Bau. Im Unterschied zum Nationalstadion wurde es aber nicht am selben Ort wie der Vorgängerbau errichtet. Was sich das Stadion jedoch erhalten hat – vermutlich nicht unbedingt zur Freude der Arsenal-Fans –, ist sein Spitzname.„The Library“ wird das Emirates von gegnerischen Fußball-Anhänger*innen gerne genannt, womit es ganz in der Tradition des früheren Highbury (eigentlich Arsenal Stadium) steht. Denn vielen englischen Fans ist es während ihrer Gastspiele bei Arsenal zu leise, zumindest im Vergleich zur Lautstärke in anderen Stadien.

Möglicherweise liegt das an der inzwischen anhaltenden Wartezeit auf einen weiteren Meistertitel. Denn die „Gunners“ haben es zuletzt im Jahr 2004 zur Meisterschaft gebracht. Mit insgesamt 13 Titeln in der Liga bleiben sie aber vorläufig das drittbeste englische Team – und das erfolgreichste in London. Eine ausführliche Audio-Tour und ein eigenes Museum gewähren den Besucher*innen einen Einblick die Arsenal-Welt.

Tottenham Hotspur Stadium, Tottenham Hotspurs FC

Rund 30 Autominuten weiter nördlich vom Emirates liegt die ebenfalls äußerst moderne Spielstätte der Tottenham Hotspurs – zu nah, wie viele Spurs möglicherweise immer noch denken werden. Dabei lagen die Stadien der beiden Vereine ursprünglich noch dichter beieinander, der Zuzug des FC Arsenal aus einem anderen Teil Londons in ihr angestammtes Revier sorgte schon damals nicht für Sympathien auf Seiten der Spurs. Eine Rivalität, die nun bereits seit über 100 Jahren auf dem Rasen ausgetragen wird.

Dass die Gunners dabei nach Titeln deutlich die Nase vorn haben – die Spurs gewannen zuletzt 1961 ihre letzte von insgesamt zwei Meisterschaften – dürfte nicht unbedingt für entspanntere Verhältnisse sorgen. 

Anders als das neue Stadion, dass von den Anhänger*innen „New White Hart Lane“ genannt wird, weil direkt auf dem Grund seines Vorgängers errichtet wurde. Übrigens inklusive einer eigenen Brauerei und der längsten Bar Englands. Zur Stadion-Tour gehören die allerdings nicht, dafür gibt es selbstverständlich die Möglichkeit, hinter die Kulissen des Profifußballgeschäfts zu blicken.

Ein besonderes Highlight bietet das Tottenham Hotspur Stadium für mutige Besucher*innen und zwar abseits – beziehungsweise oberhalb – der Stadionränge: „The Dare Skywalk“ führt in fast 50 Meter Höhe über das Stadiondach hinaus. Eine spektakuläre Angelegenheit mit grandiosen Ausblicken.

Unterwegs im Westen Londons

Während das nördliche London vornehmlich von der Rivalität von Spurs und Gunners geprägt ist, geht es im Westen deutlich lebhafter zu. Grund hierfür ist die Nachbarschaft von gleich vier Vereinen.

Stamford Bridge, FC Chelsea

Die altehrwürdige Stamford Bridge komplettiert das Feld der drei größten und erfolgreichsten Londoner Clubs. „The Bridge“ kann auf ein über 140jähriges Bestehen zurückblicken, der FC Chelsea ist seit 1905 ein Teil davon. In dieser langen Zeit hat sich das Stadion vom Austragungsort für Leichtathletikwettkämpfe zum reinen Fußballtempel gewandelt.

Wobei das nicht vollkommen richtig ist: Denn an der Außenfassade sind Wohnhäuser, Hotels und Büros entstanden. Von außen ist die Stamford Bridge daher je nach Standort kaum als Fußballstadion zu erkennen. Im Inneren sieht das natürlich ganz anders aus, davon können sich Besucher*innen auf einer Tour mit eigenen Augen überzeugen. Das angeschlossene Museum führt danach noch durch die Geschichte von Stadion und Verein. Eine gute Gelegenheit, um in die Atmosphäre des englischen und internationalen Spitzenfußballs hineinzuschnuppern – und zwar nicht bloß aus der Zuschauerperspektive.

Übrigens umfasst der London Pass sowohl das Emirates Stadium als auch Wembley und die Stamford Bridge. Wer also tatsächlich eine Tour durch mehrere der Londoner Stadien plant und nebenbei noch weitere Sehenswürdigkeiten mitnehmen möchte, sollte über den Kauf ernsthaft nachdenken.

Craven Cottage, FC Fulham

Beinahe in Rufweite, ebenfalls im Stadtteil Fulham, liegt das Craven Cottage, Heimat des FC Fulham und aus verschiedenen Gründen sehenswert. Denn wer die Hochglanz-Glas-Fassaden des Emirates oder der New White Hart Lane vor Augen hat, fühlt sich hier in eine andere Zeit zurückversetzt.

Denn auch mehrere Renovierungen haben dem Stadion seinen alten Charme erhalten. Besucher*innen gelangen daher, wie seit dem Bau im Jahr 1896, durch die rote Backsteinfassade in das kleine, aber umso feinere Stadion. Direkt an der Themse gelegen dürfte Fußball-Romantiker*innen hier das Herz aufgehen. 

Ansonsten locken nicht nur die Tour bei „London’s original professional football club“, wie der Verein selbstbewusst von sich behauptet, sondern vor allem der eigenwillige Gegensatz zu vielen anderen Stadien. Der hat nämlich sogar noch Platz für eine wirkliche Besonderheit: Die namensgebende Jägerhütte ist nach wie vor Bestandteil des Stadions und dient heute als VIP-Lounge.

Übrigens hätte es für den FC Fulham und Fußball-Fans im Allgemeinen ganz anders ausgehen können. Die „Cottagers“ hatten bei der Fertigstellung der Stamford Bridge die Möglichkeit bekommen, ihre fußballerische Heimat in das neue Stadion zu verlegen. Man verzichtete – und gab so dem Rivalen FC Chelsea die Gelegenheit, sich in der unmittelbaren Nachbarschaft niederzulassen.

Nur eine der zahlreichen Geschichten der Rivalitäten, die sich im Westen Londons um den FC Fulham, den FC Chelsea sowie die Queens Park Rangers und den FC Brentford drehen. Für Fußball-Fans und London-Besucher*innen gibt es deshalb noch deutlich mehr zu entdecken, als die vorgestellte Auswahl aufzeigen konnte.

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