Mehr als eine Millionen Besucher lassen sich jedes Jahr vom Reiz der über 700 Jahre alten britischen Kirche in ihren Bann ziehen. Wir reisen kurz in die Vergangenheit des britischen Bauwerks: Bereits im Jahre 750 wurde auf dem jetzigen Areal im Herzen des mittelalterlichen Londons die Klosterkirche einer Benediktinerabtei gegründet, die zwischen den Jahren 1045 und 1065 durch eine Abtei ersetzt wurde.
Den Namen „West Minster (Westmünster)“ trägt das Bauwerk schon seit dieser Zeit. 1245 wurde schließlich der Grundstein der heute zu bewundernden Kirche von Heinrich III. im Stil der anglofranzösischen Frühgotik gelegt. Mit ihren 69 architektonischen Metern zählt die Westminster Abbey zu einer der höchsten Kirchen der Welt. Zum Vergleich: der Buckingham Palace ist mit seiner Höhe von 24 Metern nur ein Drittel so hoch. Die über einen Zeitraum von 16 Jahren (1503-1519) erbaute, prachtvolle Kapelle Heinrichs VII. zählt zu einem der schönsten spätgotischen Werke.
Die Liste der königlichen Gräber in der großen, dreischiffigen Kapelle ist fast so lang wie die der Äbte und Dekane, die in der Kirche ihren geistlichen Aufgaben nachkamen. Neben den englischen Monarchen fanden auch viele Persönlichkeiten in der Westminster Abbey ihre letzte Ruhestätte, unter anderem Isaac Newton, Charles Darwin oder auch Georg Friedrich Händel. Seit dem Jahre 1936 haben übrigens keine Sarg-, sondern lediglich Urnenbestattungen in Westminster Abbey und ihrem Kreuzgang stattgefunden – aus Platzgründen.